Unter der Leitung des Darmstädter Start-Ups wetransform GmbH sollen, zusammen mit den Projektpartnern FU Berlin, TU München sowie von ECOSOPH GmbH (München) und M.O.S.S. Computer Grafik Systeme GmbH (Taufkirchen), KI-Verfahren entwickelt werden, um Daten zum Zustand des Waldes zu erfassen und auszuwerten sowie Entscheidungsprozesse beim klimaangepassten Waldumbau zu unterstützen.
Unterstützt werden sie von assoziierten Partnern wie dem Thünen-Institut für Waldökosysteme, der forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg und das Julius-Kühn-Institut. Das auf drei Jahre ausgelegte Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit insgesamt 2.5 Millionen Euro gefördert.
Mit diesem Projekt gehen die Forschenden eine wichtige und dringende Herausforderung an: extreme Hitze, langanhaltende Trockenheit, Starkregen, Schädlingsbefall, aber auch Schadstoffe belasten den deutschen Wald.
Um Ökosystemleistungen wie die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion unserer Wälder auch zukünftig zu erhalten, müssen Waldbesitzende und Forstfachleute in den nächsten Jahren weitreichende, waldbauliche Entscheidungen treffen:
- Welche meiner Waldbestände sind besonders gefährdet?
- Welche Baumarten können an diesem Standort zukünftig noch gedeihen?
- Wie kann ich auch zukünftig Funktionen wie Artenvielfalt und den Erholungswert des Waldes sicherstellen?
Aufgrund der raschen Veränderung des Klimas können sie sich dabei nicht nur auf ihre Erfahrungen verlassen, sondern müssen alle zur Verfügung stehenden Daten kontinuierlich sammeln und auswerten können.
Konkret werden Daten zur Baumartenzusammensetzung und Vitalität, sowie Boden- und Klimadaten erfasst, vereinheitlicht und mit Hilfe der KI-Methoden analysiert. In einem weiteren Schritt werden für ganz Deutschland Waldumbaumaßnahmen im Klimawandel simuliert und analysiert.
Somit erhalten Waldbesitzende, Förster:innen, Berater:innen und Wissenschaftler:innen Handlungsempfehlungen zu Bewirtschaftung und Baumartwahl, die an den jeweiligen Standort und den aktuellen Waldzustand angepasst sind. Da Verfahren der Erklärbaren KI zum Einsatz kommen, werden diese Empfehlungen nachvollziehbar und bewertbar sein. Damit wird ein aktiver Beitrag dazu geleistet, dass unsere Waldökosysteme den Herausforderungen des Klimawandels in Zukunft besser gewachsen sind.
Da KI-Methoden nur so gut wie die zu analysierenden Daten sein können, umfasst das Projekt auch die Errichtung eines Datenraums für Sensordaten, Fernerkundungsdaten, Klimadaten sowie Daten aus der Standortskartierung. Dieser Datenraum ermöglicht es allen Akteuren, ihre Daten miteinander zu teilen, ohne die Kontrolle und Souveränität über diese aufgeben zu müssen.
Allgemeine Informationen zur Förderinitiative
Die BMUV-Förderinitiative ist Teil des Fünf-Punkte-Programms „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima“ und ein Beitrag zur Umsetzung der KI-Strategie der Bundesregierung mit dem Ziel, Deutschland und Europa zu einem führenden Standort für KI-Technologien zu machen und dabei eine verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI voranzubringen. Das Bundesumweltministerium fördert damit Projekte, die Künstliche Intelligenz nutzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen und beispielgebend sind für eine umwelt-, klima-, gesundheits- und naturgerechte Digitalisierung („KI-Leuchttürme“).